Vor der Kommunalwahl haben wir folgende 11 Punkte beschlossen, für deren Umsetzung wir uns auch nach der Wahl einsetzen:

Punkt 1: Barrierfreie Wege durch die Stadt
Die Stadt soll barrierefrei und für jeden zugänglich gemacht werden! Egal ob blind, sehend, gehbehindert oder voll gesund. Wir fordern, dass konkrete Pläne wie Blindenleitsysteme umgesetzt werden, um Nürnberg für alle zu öffnen. Ideal wäre eine vollkommene Erschließung barrierefreier Wege durch die Stadt.
Wir würden den Koalitionsvertrag ablehnen, wenn dieser Punkt in der weiteren Planung keinerlei Beachtung findet.
Punkt 2: Zero Waste Stadt
Wir wollen der Umweltverschmutzung einen Riegel vorschieben und die Müllerzeugung eindämmen. Daher muss der Koalitionsvertrag konkrete Maßnahmen gegen Müllerzeugung enthalten.

Punkt 3: Straßennamen ändern
Auch hier in Nürnberg gibt es noch Straßennamen, die an Nazis erinnern. Diese Erinnerung lehnen wir ab. Für uns ist wichtig, dass diese Namen aus dem Nürnberger Straßenbild verschwinden. Bei Neuvergabe von, ebenso wie bei Umbenennung problematischer, Straßennamen ist es wichtig das hier Namen aller Geschlechter gleichberechtigt vergeben werden. Das langfristige Ziel muss hierbei eine Parität von allen Straßennamen in Nürnberg sein. Denn Alltäglichkeit schafft Normalität, deswegen müssen FIT*-Straßennamen auch zur Alltäglichkeit gehören.

Punkt 4: Gratis ins Museum
Der Besuch in Museen ist kulturell wertvoll. Für Schuler*innen in Nürnberg gibt es daher auch den Kulturpass. Jedoch ist auch dieser kleine Betrag, besonders in finanziell schlecht aufgestellten Familien oder Auszubildenden mit geringer Ausbildungsvergütung, keine hohe Priorität. Um also auch hier die letzten Hürden zu entfernen und endlich kulturelle und politische Bildung, außerhalb der Lehranstalten, für alle zu ermöglichen, muss der Kulturpass abgeschafft werden. Der Eintritt muss für Rentner, Studenten und Auszubildende, sowie Asylsuchende und (Langzeit-)Arbeitslose kostenfrei sein. Denn ein Museumsbesuch darf nicht an finanziellen Mitteln scheitern.

Punkt 5: Einführung von Protected Bikelines
Nürnberg muss für CO2 neutrale Verkehrsmittel freundlicher werden. Daher fordern wir den konsequenten Ausbau von Fahrradwegen und Protected Bikelanes, damit das Fahrrad zur sicheren Alternative wird. Das sollte bei den Koalitionsverhandlungen auf jeden Fall miteinbezogen werden.

Punkt 6: Drogenkonsumräume einrichten
Was bereits in Hamburg, Berlin und Frankfurt funktioniert, fordern wir auch in Nürnberg: Konsumräume ergänzen das Drogenhilfssystem, gewährleisten Hygiene und vermindern das Risiko der Ansteckung mit einer Infektion, wie HIV und Hepatitis und helfen Menschen bei der Resozialisierung in der Gesellschaft.

Besonders wollen wir Organisationen unterstützen, die sich mit der Konsumproblematik auskennen und Projekte haben, um Menschen, die unter einer Sucht leiden zu Unterstützen (z.B. mudra und Lilith).
Pilotprojekte sind möglich!

Punkt 7: Regenbogenzentren schaffen

Die LGTB+ Community muss Möglichkeiten bekommen, sich begegnen zu können! Deshalb fordern wir den Aufbau von Regenbogenzentren in Nürnberg. Ziel der regierenden Parteien sollte es sein, gemeinsam mit Vereinen wie Fliederlich e.V. darüber zu reden, wie konkrete Angebote aussehen müssen und diese dann umzusetzen.

Punkt 8: Frauenförderung in der Schule

Dass Sexismus in unserer Gesellschaft leider immer noch viel zu stark existiert, muss sich endlich ändern. Der Lehrplan für Schulen ist zwar Landessache, dennoch ist die Stadt Nürnberg für viele Schulen verantwortlich. Deshalb fordern wir, dass an diesen Schulen Kampagnen für Gleichberechtigung gestartet werden und das Thema regelmäßig wiederholt wird. Nur so lässt sich eine Sensibilisierung schaffen, dass Frauen* endlich wirklich gleichberechtigt sind.

Punkt 9: Burschenschaften raus aus den Türmen
Burschenschaften sind bekannt für ihr sexistisches, rassistisches und elitäres Gedankengut. Und dennoch bekommen sie städtische Mittel und billige Räumlichkeiten. Die Subventionierung dieser Burschenschaften muss gestrichen werden.
Stattdessen wollen wir die Mittel für die Förderung von unterstützenswerten Initiativen einsetzen.


Punkt 10: Wohnraum schaffen
Wohnen ist ein Menschenrecht. Deswegen brauchen wir für Auszubildende und Studierende bezahlbare Wohnungen, WGs und Wohnheimzimmer. Mehr sozialer Wohnungsbau, sowie bezahlbare Mieten schaffen die Grundlage für ein freies, junges und unabhängiges Leben.

Punkt 11: Jugendparlament einberufen

Wir wollen die Einführung eines Jugendparlaments mit ausreichender Finanzierung und einer Hauptamtlichen Geschäftsführung zur Verwirklichung der Geschäfte. Wir halten das für eine gute Möglichkeit, um Jugendliche unter 18 Jahren am demokratischen Diskurs zu beteiligen. Dies soll in Kooperation mit dem Kreis-Jugend-Ring und parallel zur Stadt-Schüler*innenvertretung finanziert werden.