Am Sonntag, 17. Mai 2015 haben wir den 10. internationalen Tag gegen Homo-, Bi- und Transphobie gefeiert. Das Datum erinnert an die Streichung von Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 17.5.1990. Zugleich ergeben sich Parallelen zum ehemaligen Paragraphen 175 des deutschen Strafgesetzbuches, der bis 1994 sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe stellte. Weltweit sind gleichgeschlechtliche Handlungen und Lebensweisen, sowie Transsexualität in circa 80 Ländern verboten, in vielen verbunden mit langen Freiheitsstrafen bis hin zur Todesstrafe. Die GRÜNE JUGEND Mittelfranken versantaltete am Samstag, 16. Mai 2015 eine Kundgebung mit vielen anderen Jugendorganisationen und Hochschulgruppen in der Nürnberger Innenstadt.
Alexandra Jordan, Sprecherin der Grünen Jugend Mittelfranken, kommentiert:
Auch in Deutschland zeigt dich die Diskriminierung von homosexuellen Menschen immernoch anhand der aktuellen Gesetzteslage. Bei einem Wahlkampfauftritt der Bundeskanzlerin 2013 schmetterte sie die Bitte nach eine Adoptionsrecht für schwule und lesbische Paare mit Hinweis auf ihr Bauchgefühl ab: Sie „tue sich schwer damit“, gleichgeschlechtliche Paare diesbezüglich als vollkommen gleichwertig zur klassischen Mutter-Vater Familie anzusehen.
Dieses Haltung lehen wir konsquent ab. Wir fordern die Öffnung der Ehe, ein gleichwertiges Adoptionsrecht von homo- und heterosexuellen Paaren, sowie die Abschaffung des grundsätzlichem Blutspendeverbot für homosexuelle Menschen!
Andreas Wagner, Sprecher der Grünen Jugend Mittelfranken, ergänzt:
Noch deutlicher zeigt sich Homophobie allerdings im Alltag und im Sprachgebrauch. Die Bezeichnung „schwul“ hat immer noch eine herabwürdigende und beleidigende Konnotation und wird hierfür in der Alltagssprache oft missbraucht. Wir als Grüne Jugend Mittelfranken wollen dazu aufrufen, couragiert gegen jegliche Homophobie im Alltag und Sprachgebrauch vorzugehen. Es kann einfach nicht sein, dass auf Schulhöfen, in Sportvereinen, in Werksätten oder in der Universität Homophobie immer noch zum guten Ton gehört.